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, Von Sinan Landgraf Was ist Living Soil eigentlich?
Mykorrhiza ist eine natürliche Symbiose zwischen Pilz und Pflanze, die Cannabis in Wachstum, Gesundheit und Ertrag deutlich unterstützt. Arbuskuläre Mykorrhizapilze verbessern die Nährstoffaufnahme, stabilisieren den pH Wert und stärken die Wurzeln gegen Stress. Besonders wirksam sind Rhizophagus irregularis und Glomus deserticola, die sich in Studien und Praxis bewährt haben. Mit aktiven Mikroben kann Cannabis gleichmäßiger wachsen, widerstandsfähiger bleiben und nachhaltiger Erträge liefern.
Mykorrhiza bezeichnet die Symbiose zwischen Pflanzenwurzeln und bestimmten Bodenpilzen. Sie kommt bei den meisten Pflanzenarten weltweit vor und liegt in mehreren unterschiedlichen Formen vor. Die arbuskuläre Mykorrhiza ist dabei die verbreitetste Form; ihre Pilze dringen in die Feinwurzeln ein und bilden dort verzweigte Strukturen, die Arbuskeln. Die Ektomykorrhiza hingegen umhuellt die Wurzeln von Bäumen wie Eichen oder Kiefern mit einem dichten Mantel, bleibt jedoch ausserhalb der Zellen. Ericoide Mykorrhiza findet sich vor allem bei Pflanzen nährstoffarmer Standorte wie Heidekrautgewächsen und hilft dort, schwer lösliche organische Nährstoffe zu erschliessen.
Im Zentrum jeder Mykorrhiza steht der Austausch von Ressourcen: Die Pflanze liefert dem Pilz Kohlenhydrate, während der Pilz Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff mobilisiert. Zusätzlich bietet die Wurzel dem Pilz einen geschützten Lebensraum mit stabilen Bedingungen. Viele Mykorrhizapilze erhöhen zudem die Widerstandskraft der Pflanze gegenüber Krankheitserregern, Trockenstress und anderen Belastungen und verbessern langfristig die Bodenstruktur. Besonders stark profitieren Pflanzen, die ausschliesslich arbuskuläre Mykorrhiza bilden – wie Cannabis.
Ein aktives Mykorrhiza Netzwerk, ergänzt durch weitere nützliche Mikroorganismen, kann den pH Wert im Wurzelraum deutlich stabilisieren. Durch organische Säuren, die Mobilisierung von Nährstoffen und einen aktiven Protonentransport entsteht ein Bodenmilieu, das Schwankungen abpuffert. In gut aufgebauter Erde kann daher beim Cannabisanbau häufig auf regelmässige pH Kontrollen verzichtet werden – nur extrem abweichende Wasserwerte liegen ausserhalb dieses natürlichen Puffers.
Der Prozess beginnt mit einer einzelnen Spore im Boden, aus der eine feine Hyphe wächst. Solange der Pilz keine Wurzel findet, lebt er von seinen Vorräen. Die Wurzel gibt jedoch ständig verschiedene Stoffe ab, die als mögliche Signale dienen. Sobald die Hyphe eine Wurzel berührt, bildet der Pilz eine verdickte Kontaktstelle, über die er mit Enzymen und leichtem Druck in die äusserste Wurzelschicht eindringt.
Im Inneren breitet sich der Pilz nur in den äusseren Gewebeschichten aus und bildet kleine Schleifen oder Verzweigungen. Besonders wichtig sind die Arbuskel, die wie winzige Bäumchen aussehen und die Oberfläche für den Nährstoffaustausch enorm vergrössern. Sobald sie gebildet sind, startet der eigentliche Austausch: Der Pilz liefert Nährstoffe und erhält Kohlenhydrate.
Arbuskel maximieren die Kontaktfläche zwischen Pilz und Pflanze und ermöglichen so den effizienten Transport von Mineralstoffen und Kohlenhydraten. Normale Hyphen und Hyphenschlaufen tragen ebenfalls zum Transport bei, doch die Arbuskel sind der zentrale Austauschpunkt.
Der Pilz wandelt die erhaltene Glukose schnell in eigene Kohlenhydrate und Fette um, die er in Vesikeln als Energiereserven speichert. Wenn Wurzelteile absterben oder der Pilz ungünstige Bedingungen vorfindet, bildet er Sporen, um Trockenheit, Kälte und Nährstoffmangel zu überstehen. Diese Sporen verbreiten sich über Bodenorganismen oder Wind weiter - und das Netzwerk beginnt an anderer Stelle erneut.

Für Cannabis entsteht so ein stabiles Versorgungssystem, das Nährstoffe gleichmässig verfügbar macht und die Pflanze in Stressphasen entlastet.
R. irregularis gehört zu den am besten untersuchten Mykorrhizapilzen. Er bildet besonders effizient Kolonien in den Wurzeln und verbessert so die Nährstoffaufnahme, das Wachstum und die Wurzelmasse. Studien zeigen bei Cannabis-Sämlingen höhere Vitalität und höheres Trockengewicht. Auch aus der Praxis berichten Grower von stressresistenteren Pflanzen und höheren Erträgen bei gleichem Input. R. irregularis gilt damit als zuverlässige Wahl für Indoor und Outdoor.
G. deserticola stammt aus trockenen, nährstoffarmen Böden und unterstützt Pflanzen vor allem unter Stress. Cannabis zeigt mit diesem Pilz eine besonders hohe Stabilität bei Hitze, Trockenheit oder unregelmaessiger Bewaesserung. Der Pilz erschliesst Nährstoffe in ariden Substraten und hält die Pflanze länger vital. Er eignet sich daher ideal für Outdoor Bedingungen und weniger perfekt gepflegte Standorte.
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